22.07.2013 | Dorfarchiv von Siershahn schreibt Ortsgeschichte

Bericht von Hans-Peter Metternich aus der Westerwälder Zeitung vom 22.Juli 2013

Historie Archivare Egon Conradi und Günther Endlein kümmern sich um Gemeindechronik und Dokumente.

Siershahn. Seit zehn Jahren unterhält Siershahn ein fast professionelles Gemeindearchiv. Die Ortsgemeinde rüstet das Archiv mit Sach- und Geldmitteln aus und hat im Bürgerhaus einen geeigneten Raum zur Verfügung gestellt, so dass die Archivare Günther Endlein und Egon Conradi beste Arbeitsbedingungen vorfinden. Die WZ hat jetzt einen Blick ins Archiv geworfen.

Das Gemeindearchiv öffnet jeden Montag zwischen 17.30 und 18.30 Uhr seine Pforten. Selbstverständlich sind die beiden Archivare auch auflerhalb dieser Zeit stets gerne bereit, einen Termin mit Interessierten zu vereinbaren, die aus dem umfangreichen Fundus schöpfen möchten. Schwerpunkt und eigentliche Aufgabe des Archivs liegt in der "geordneten

Sammlung von Urkunden und Akten aus dem Geschäftsgang der Verwaltung, wie es offiziell definiert wird. Weitere Schwerpunkte sind die Sammlung von Dokumenten für die Fortschreibung der Ortschronik, das Sammeln von Dokumenten der Ortsvereine und Firmen sowie von Schriften und Dokumenten über den Westerwald, von Literatur über den Rohstoff Ton und über das Kriegsgefangenenlager in Siershahn.

"Unser Archiv, dass allen Interessierten offensteht, kann diese Aufgaben nur erbringen, wenn uns Material zur Verfügung gestellt wird“, sagt Conradi. Deshalb werden die Ortsvereine, Unternehmen und alle Bürger gebeten, Material, das für die Nachwelt aufbewahrt werden sollte, dem Gemeindearchiv zu überlassen.

Bei Endlein und Conradi, die die Archivarbeit ehrenamtlich mit viel Herzblut und Sachverstand betreiben, sind die Unterlagen in guten Händen. Zurzeit velfiigt das Gemeindearchiv über einen Bestand von etwa 2200 kornmunalen Akten, über eine Vielzahl von Büchern als Nachschlagewerke verschiedenster Art, über Zeitdokumente und dokumentenähnliche Reihen mit 850 Bänden, die systematisch aufgenommen wurden. Über ein so genanntes Findbuch können die gesuchten Unterlagen vorn Archivarteam leicht herausgesucht werden. "Die meisten Medien leihen wir gegen Unterschrift geme ans", sagt Conradi, der zuriick auf die Anfänge des Gemeindearchivs schaut: "In den 1980er-Jahren entdeckte der Ortschronist Hans Werner Schughart auf dem alten Schulspeicher Akten und Urkunden der Siershahner Vergangenheit. Im Laufe der folgenden Jahre stapelten sich in einem kleinen Raum immer mehr schriftliche Zeugnisse aus der Geschichte des Ortes“. In den Räumen im Bürgerhaus lenken Endlein und Conradi die Archivierung seit nunmehr zehn Jahren in geordnete Bahnen.

Statistik

2200 kommunale Akten sind im Gemeindearchiv Siershahn archiviert. Das älteste Exponat ist von 1838

Historische Aufnahmen zieren des Jahreskalender

Neben der Gemeindearchivierungklimmern sich Günther Endlein und Egon Conradi jedesjahr um den Siershahner Kalender. Dieser Kalender, der auch nach Ablauf des Jahres als interessantes ,,Nachschlagewerk" Verwendung finden kann, wird seit dem Jahr 1982 herausgegeben und berichtet in Wort und Bild, einer Chronik gleich, Über das Ortsgeschehen und die Bürger. Auf den ersten Seiten berichtet der Kalender über Neuigkeiten aus dem Dorfgeschehen. Die Monatsblätter zieren überwiegend historische Aufnahmen, und im Abspann werden jüngere Aktivitäten im Ort vorgestellt. Darüberhinaus wird auch Siershahner Unternehmen und "unvergessenen“ Bürgern eine Plattform geboten. Die aktuelle Gemeindestatistik, ein Überblick über Vereine und Gemeinderat komplettieren den Siershahner Kalender, der im Archiv sowie in ortsansässigen Geschäften erhältlich ist. hpm



Seit rund zehn Jahren unterhält Siershahn ein fast professionelles Gemeindearchiv. Der Gemeindearchivar Egon Conradi hält ein wahres Kleinod in seinen Händen: ein historisches Rechnungsbuch von Siershahn, das aus dem jahr1838 stammt. Foto: Hans-Peter Meuernich