08.05.2013 | Bronzeplatte des ehemaligen Gotteshauses eingeweiht

Bericht aus der Westerwälder Zeitung

Fest | Andenken an Siershahner Kirche lebt in der Friedhofshalle weiter

Wirges. Das Bronze-Relief der ehemaligen evangelischen Kirche Siershahn hat ein neues Zuhause. Die mächtige Platte hängt ab sofort in der Friedhofshalle des Ortes.

Ein würdiger Platz, finden Vertreter der evangelischen Kirche und der Kommune, die das Andenken an das Siershahner Gotteshaus nun eingeweiht haben. Das Relief, das den Gekreuzigten zeigt und gegenüber einem Bild der weinenden Maria hängt, hätte nach Ansicht von Ortsbürgermeister Alwin Scherz und des evangelischen Pfarrers Wilfried Steinke (Wirges) kaum ein angemesseneres Zuhause finden können: "Christus auf der einen und die weinende Maria auf der anderen Seite sind zwei starke Symbole des christichen Glaubens“, sagt Steinke während der Einweihung. "Sie kommen an einem Ort zusammen, an dem Tränen fließen und uns bewusst wird, dass wir Menschen verloren haben, die Teil unseres Lebens waren. Aber woher bekommen wir Trost, wenn nicht von Gott, der den Tod und die Traurigkeit überwunden hat?“, unterstreicht der Pfarrer und erinnert noch einmal an die evangelische Kirche in Siershahn, die vor einem Jahr der Abrissbirne zum Opfer gefallen ist.

Auch dieser Abschied tat vielen weh, weshalb es für Steinke nun umso wichtiger ist, dass das Bronze-Relief eine neue Heimat gefunden hat. "Die Kirche hat lange das Gesicht des Ortes geprägt. Die Menschen, die sich mit ihr verbunden gefühlt haben, spüren, dass sie ernst- und wahrgenommen werden“, betont er und spricht damit vielen Siershahnern wohl aus der Seele.

Die evangelische Kirche in Siershahn wurde im April des vergangenen Jahres abgerissen. Dazu hatte sich die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau im Jahr 2011 entschieden, nachdem das Gebäude jahrelang nicht genutzt worden war. Das Grundstück ist mittlerweile an die Ortsgemeinde übergegangen: Laut Ortsbürgermeister Scherz entstehen dort demnächst neue Einfamilienhäuser.



Ortsbürgermeister Alwin Scherz (links) und der evangelische Pfarrer Wilfried Steinke freuen sich über das Relief