12.03.2014 | Siershahn baut einen neuen Kunstrasenplatz

Kommunales | Dorf investiert gut 500 000 Euro in neue Anlage

Bericht von Stephanie Kühr aus der Westerwälder Zeitung vom 12.03.2014

Siershahn. Die Ortsgemeinde Siershahn wird noch in diesem Jahr ein seit Langem gehegtes Wunschprojekt realisieren: Die Kommune investiert insgesamt 503 000 Euro, um den alten Sportplatz am Waldrand in einen Kunstrasenplatz umzubauen. Baubeginn ist Anfang April. Spätestens im Herbst soll der neue Fußballplatz mit integrierter Leichtathletikanlage fertiggestellt sein. "Wir haben hart für das Projekt gekämpft und um Fördergelder des Landes gerungen. Es ist sensationell, dass dieses Bemühen jetzt von Erfolg gekrönt ist", freute sich Ortsbürgermeister Alwin Scherz. "Unser Ziel ist es, die ZUkunft des Fußballsports und der Leichtathletik im Ort zu gewährleisten"; begründete der CDU-Poliztiker die Investition. Sportvereine haben heute nur eine Chance, so Scherz, wenn sie über moderne Trainingsmöglichkeiten verfügen.

Nach den Plänen des beauftragten Nauorter Architekten, der auf Sportstättenbau spezialisiert ist, entshet auf dem bisherigen Tenneplatz ein Kunstrasenfeld, das den gehobenen Anforderungen im Fußbalsport entspricht. Darüber hinaus werden auf dem Areal eine 100 Meter lange Kunststofflaufbahn sowie eine Sprunggrube mit Anlaufbahn und eine Kugelstoßanlage genaut. "Das Stadion wird wie bisher keine Rundlaufbahn haben. Eine geteerte Umlaufbahn wird es aber geben", führte Scherz aus. Die moderne Sportstätte, die von der Siershahner Overberg-Grundschule und der Berggartenschule sowie dem Eisenbahner Sportverein (ESV) Siershahn genutzt wird, soll zum Schutz des Kunstrasenfeldes künftig von einem hohen Zaun umgeben sein. "Die Plätze brauchen eine besondere Pflege und sind nur unter Aufsicht zu nutzen. Andernfalls ist der Kunstrasen schnell ruiniert", begründete dies der Ortschef.

Um Baukosten zu sparen, hat die Gemeinde auf das ursprüngliche geplante Beachvolleyballfeld und den Inlinskater-Platz am Rande der Sportanlage verzichtet - vorerst. Denn die hierfür nörigen Erdarbeiten sollen um Zuge der Baumaßnahme erfolgen. "Wir hoffen, dass wir das Volleyballfeld und die Inliner-Bahn im Jahr 2016 oder 2017 verwirklichen können", machte Scherz deutlich. Die neue Sportanlage war zunächst mit 640 000 Euro veranschlagt. Doch die Gemeinde musste den Rotstift ansetzen, da auch das Land beim Sportstättenbau spart. Konnten früher 40 Prozent der förderungsfähigen Kosten vom Land bezuschusst werden, so gibt es nunmehr nur noch eine Landesförderung von bis zu maximal 100 000 Euro, so Scherz.

Mehrfach waren Vertreter des Ortsgemeinderats, der sich mehrheitlich mit den Stimmen aller Fraktionen für den Bau des Kunstrasenplatzes ausgesprochen hatte, in Mainz vorstellig geworden. "Wir haben das Projekt forciert und immer wieder deutlich gemacht, warum der Kunstrasenplatz für Siershahn so wichtig ist", sagte Scherz.

Mit Erfolg: Innenminister Roger Lewentz, der Siershahn in den vergangenen Woche zur Schwerpunktgemeinde 2014 ernannt hat, (die WZ berichtete), sagteder Gemeinde die Höchstförderung von 100 000 Euro zu. Der ESV Siershahn trägt weitere 40 000 Euro, während der Kreis und die Verbandsgemeinde Wirges jeweils einen Zuschuss von 15 000 Euro für die Leichtatheletik-Sportanlagen gewährleisteten. Damit verbleiben Kosten von 333 000 Euro, die Siershahn finanzieren muss. "Das bereitet uns keine Probleme. Unser Haushalt ist solide. Wir sind schuldenfrei", betonte Scherz. Die Gemeinde müsse keine Kredite aufnehmen, unterstrich der Ortschef.


Auf der Fläche des Tenneplatzes am Waldrand von Siershahn entsteht bis zum Herbst ein moderner Kunstrasenplatz mit Leichtathletik-Anlage. Foto: Ditscher